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www.larpkalender.de entnommen. Weitere Informationen und Termine zu Liverollenspielen finden Sie dort.
Erst einmal (und wer hätte das gedacht) ist Liverollenspiel ein Spiel.
Im Grunde genommen ist es eine Art "Cowboy und Indianer" für Erwachsene. Wohl jeder hat sich als Kind mal
eine Kriegsbemalung ins Gesicht gemalt, eine Feder in das Haar gesteckt und ist dann als
"Häuptling Adlerauge" mit Freunden im Garten auf Kriegspfad herumgeschlichen. Und wenn man will, kann
man das eigentlich schon als ein Liverollenspiel betrachten, denn eben darum geht es bei einem LARP.
Man schlüpft in die Rolle einer anderen Person, sei es nun in die eines Indianerhäuptlings oder eines
edlen Ritters der Tafelrunde, und versetzt sich, zusammen mit anderen Spielern, in diese Phantasiewelt
um dort Abenteuer zu erleben. Und da wir ja mittlerweile alle schon etwas größere "Kinder" sind, wird
das ganze dann auch etwas größer aufgezogen. Anstatt der Feder im Haar ziehen wir uns selbstgemachte
oder gekaufte Kostüme ("Gewandungen") an, und anstatt des Gartens wird z.B. eine echte Burg angemietet.
Außerdem spielen an so einem LARP oft weit über 100 Leute mit, und die meisten Liverollenspiele
dauern mehrere Tage (z.B. ein Wochenende).
Normalerweise ist es so, daß Liverollenspiele in
einer mittelalterlichen Fantasy-Welt im Stil von Tolkiens "Der Herr der Ringe" spielen, also mit
Rittern, Königen, Magiern, Hexen, Monstern, Elfen, Zwergen und was sonst noch alles dazugehört. Es
gibt zwar auch Liverollenspiele, die in anderen Genres spielen (z.B. Cyberpunk oder Vampire) aber
das ist eher die Minderheit gegenüber den Fantasy-LARPs.
Um was geht es bei einem
Live-Rollenspiel? Wer gewinnt? Was ist das Ziel?
Ein "Ziel" wie z.B. bei einem normalen
Brettspiel gibt es beim LARP nicht. Jeder, der an einem LARP teilnimmt, hat irgendwo seine eigenen
Ziele. Der Eine sucht z.B. irgend ein besonderes Schwert, der Nächste such Jemanden, der ihn in
die Künste der Magie einweiht und der Dritte ist glücklich und zufrieden, wenn er bei einem Krug
Met in der Taverne sitzen und den Barden beim Singen zuhören kann.
Zwar gibt es auf den meisten
Liverollenspielen auch ein mehr oder weniger von der Spielleitung vorgegebenes
Ziel (z.B. muß eine Prinzessin aus den Händen einer Räuberbande befreit werden), in wieweit
sich die einzelnen Spieler aber um dieses spezielle Ziel kümmern, bleibt jedem selbst überlassen.
Zusammengefaßt kann man also sagen, daß es beim LARP kein eindeutiges Ziel gibt, außer
vielleicht, eine schöne Zeit in einer Welt voller Rätsel und Abenteurer zu verbringen und
dort zusammen mit den anderen Spielern viel Spaß zu haben. Deshalb kann man auch nicht sagen, daß
es bei einem Liverollenspieler Gewinner oder Verlierer gibt. Natürlich.. wenn die Spieler es
am Ende geschafft haben, die jungfräuliche Prinzessin aus den Händen des bösen Räubers
zu befreien, dann sind sie in gewisser Weise der Sieger, aber im Endeffekt ist das nicht
das Wichtige. Wer nach dem LARP nach Hause fährt und dort eine schöne Zeit hatte, der ist
auf jeden Fall ein Sieger, wie auch immer das LARP im Endeffekt ausgegangen ist.
Weitere Informationen über die Spieler sind
hier zu finden.